Härtereitechnik

Härtereitechnik

Es gibt eine große Auswahl an Verfahren zur Wärmebehandlung von Metallen. Die spezifischen Gefahren dabei gehen im Wesentlichen von den eingesetzten Medien und den physikalischen Prozessbedingungen aus.

Viele grundlegende Informationen hierzu sind in der DGUV Regel 109-605 "Branche Wärmebehandlung von Metallen" zu finden.

Häufig verwendete Verfahren:
Wärmebehandlung in Öfen mit Gasatmosphären

Hier gehen die spezifischen Gefahren hauptsächlich von den eingesetzten Gasen aus. Bei allen Gasen besteht bei Leckagen die Gefahr der Sauerstoffverdrängung und damit Erstickungsgefahr. Dies ist vor allem bei beim Befahren von Anlagen und bei kleinen abgeschlossenen Räumen (z. B. Kellerräume) gegeben.

Einige der eingesetzten Gase sind brennbar. Hier müssen technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen sein, damit keine Brand- und Explosionsgefahr besteht. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr geht von giftigen Gasen aus. Das kritischste giftige Gas ist Kohlenmonoxid. Aufgrund der hohen Konzentrationen von Kohlenmonoxid in einigen Ofenatmosphären kann bei Leckagen sehr schnell der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) überschritten werden.

Werden Ofenanlagen zur Instandhaltung bzw. Revision befahren sind unbedingt die Vorgaben entsprechend DGUV Regel 113-004 "Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen" einzuhalten.

Bei Ofenanlagen werden keramische Mineralfasern zu Isolationszwecken eingesetzt. Aufgrund der Temperaturbelastung kommen teilweise Fasern zum Einsatz, welche als krebserzeugend eingestuft sind. Hier ist unbedingt die TRGS 558 "Tätigkeiten mit Hochtemperaturwolle" einzuhalten. Bei älteren Ofenanlagen kann auch noch asbesthaltiges Isoliermaterial eingesetzt sein.

Die wesentlichen Informationen sind zusammengefasst in den "Sicherheitstechnische Empfehlungen für den Betrieb von Industrieöfen mit Schutzgasatmosphären" des Fachausschusses 8 der AWT (Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik).

Wärmebehandlung in Salzbädern

Bei den Salzbädern handelt es sich um Schmelzen von Salzen. Die wesentliche Gefahr bei diesem Verfahren geht von den Salzen aus. Es werden unterschiedliche Salze eingesetzt. Die Hauptgefahr geht von der hohen Temperatur der Salzschmelzen aus. Das Temperaturspektrum der Bäder deckt den Bereich von 180°C - 1400°C ab. Da die Bäder üblicherweise offen betrieben werden, besteht beim Kontakt mit Wasser die Gefahr von Baderuptionen. Des Weiteren haben die Salze unterschiedliche gefährliche Eigenschaften wie: sehr giftig, giftig, gesundheitsschädlich, brandfördernd oder ätzend. 

Wärmebehandlung mit Induktionsanlagen

Bei Induktionsanlagen tritt als spezifische Gefährdung das Thema elektrische Gefährdung und elektromagnetische Felder auf.

Die elektrische Gefährdung tritt relevant bei Reparaturarbeiten auf. Im Generator der Induktionsanlagen treten Spannungen oberhalb der Niederspannungsebene auf. Der mit Reparaturarbeiten beauftragte Elektriker muss daher über eine Zusatzqualifikation für diesen Spannungsbereich und geeignetes Werkzeug verfügen.

In Abhängigkeit von Stromstärke, Induktor und Werkstück treten bei den Induktionsanlagen unterschiedlich hohe elektromagnetische Felder auf. Die Vorgaben der DGUV Vorschrift 15 "Elektromagnetische Felder" sind dabei einzuhalten. Besonders sind hierbei die Belange von Trägern aktiver oder passiver Implantate zu berücksichtigen. Weitergehende Informationen finden Sie in der DGUV Information 203-043 "Beeinflussung von Implantaten durch elektromagnetische Felder".

Als Abschreckmedium werden bei induktiver Härtung vor allem wässrige Polymerlösungen eingesetzt. Die Zusammensetzung der Polymerlösungen ist der von wässrigen Kühlschmierstoffen (KSS) sehr ähnlich. Daher sind die gleichen Maßnahmen für die Pflege der Lösung wie bei KSS zu ergreifen.

Weiterführende Informationen und Downloads