Arbeitssicherheit bei Tätigkeiten in der Instandhaltung von Hydraulikanlagen

Für diese komplexe Thematik bietet die BGHM ein spezielles Seminar (IKIN20) an. Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl der wichtigsten Themengebiete in der Hydraulikinstandhaltung.

Spezielle Gefährdungen bei der Hydraulikinstandhaltung

Die Gefährdungen bei der Hydraulikinstandhaltung sind auf Grund gespeicherter Energien und der wirkenden Kräfte besonders hoch. Ein paar der häufigsten sind hier einmal aufgeführt:

  • unkontrollierter Austritt der Druckflüssigkeit
  • unbeabsichtigte Maschinenbewegungen
  • Verbrennungsgefahr an heißen Oberflächen und an heißer Druckflüssigkeit
  • wegfliegende oder berstende Teile
  • Hauterkrankungen
  • Lärm

Hydraulikflüssigkeit

Die Hydraulikflüssigkeit (Druckflüssigkeit) wird als ein Bauteil des hydraulischen Systems betrachtet. Diese besteht aus verschiedensten Mischungen aus Mineralölen, Additiven oder Wasser. Der Maschinenhersteller wählt zulässige Hydraulikflüssigkeiten aus und listet sie in der Bedienungsanleitung auf. Die Verwendung einer Hydraulikflüssigkeit, die nicht vom Hersteller in der Bedienungsanleitung freigegeben ist, stellt eine Veränderung der Maschine dar. Es ist zu prüfen, ob diese Veränderung wesentlich ist und neue Gefährdungen und Risiken hervorrufen kann. Wird z.B. eine HLP 68-Flüssigkeit in einem Mobilkran gegen Bio-Esther ausgewechselt, versagen die Dichtungen in Stützzylindern nach kurzer Zeit. Somit kam es zum Einknicken aufgestützter Fahrzeuge kommen.

Dem Sicherheitsdatenblatt zur Hydraulikflüssigkeit kann entnommen werden, welche Schutzmaßnahmen zu treffen sind. Zusätzlich muss der Arbeitgeber eine Betriebsanweisung zum Gefahrstoff „Hydraulikflüssigkeit“ erstellen.

Beim Austausch der Druckflüssigkeit ist darauf zu achten, keinerlei Verschmutzung in den Tank oder andere Teile des Hydraulikkreislaufes einzubringen. Zur Erzielung der gewünschten Reinheitsklasse muss auch frisch angelieferte Druckflüssigkeit gefiltert werden. 

Filter

Rund 70 % aller Fehler und erforderlicher Hydraulik-Instandsetzungsmaßnahmen haben ihre Ursache im schlechten Zustand der Hydraulikflüssigkeit: Somit sind die Filterelemente im Hydraulikkreislauf zu prüfen und vor einem „Zusetzen“ auszuwechseln.

Eine zuverlässige Filterung der Druckflüssigkeit ist unabdingbare Voraussetzung für störungsfreie Funktion und lange Lebensdauer aller hydraulischen Komponenten und damit der gesamten Maschine oder Anlage. Sie sind regelmäßig zu kontrollieren und gemäß Wartungsplan oder Verschmutzungsanzeige auszutauschen.

Beim Filterwechsel ist auf den Druckabbau, die Verbrühungsgefahr durch heißes Hydrauliköl, die Vermeidung von Schmutz- und Wassereintrag, den Zustand der Dichtungen sowie die Systementlüftung zu achten. Im Falle späteren Einbaus von zusätzlichen Filtern ist auf wartungsfreundliche Anordnung außerhalb der Gefahrenbereiche sowie auf Anforderungen der DIN EN ISO 4413 (z. B. Wartungsanzeige) zu achten.

Hydraulik-Schlauchleitungen

Der Begriff Schlauchleitung bezeichnet den Zusammenbau und die abschließend montierte Einheit aus Schlauch und Armatur.

Hydraulik-Schlauchleitungen werden an Maschinen und Fahrzeugen immer dann eingesetzt, wenn hydraulische Verbindungen zwischen beweglichen Teilen einer Hydraulikanlage erforderlich sind oder ein leichterer Austausch von Aggregaten (z. B. von Zusatzaggregaten an Erdbau- oder Landmaschinen) erwünscht ist. Durch den Einsatz von Schlauchleitungen können auch Druckspitzen im Hydrauliksystem gedämpft oder Schwingungen zwischen einzelnen Bauteilen kompensiert werden.

Schläuche bestehen im Allgemeinen aus einem Elastomer-Verbund von Innen- und Außenschicht aus Gummi und ein- oder mehrlagigem Druckträger. Es werden auch Kunststoffschläuche eingesetzt, welche über technologische Vor- und Nachteile verfügen.

Diese Schlauchleitungen unterliegen einem Alterungsprozess, weshalb Sie besonders im Hinblick auf die wirkenden Drücke und die Folgen bei einem Versagen regelmäßig geprüft und getauscht werden müssen.

Kennzeichnung einer Hydraulikschlauchleitung (Quelle: DGUV Information 209-070)Bild 1 Kennzeichnung einer Hydraulikschlauchleitung (Quelle: DGUV Information 209-070)

Schläuche bestehen im Allgemeinen aus einem Elastomer-Verbund von Innen- und Außenschicht aus Gummi und ein- oder mehrlagigem Druckträger. Es werden auch Kunststoffschläuche eingesetzt, welche über technologische Vor- und Nachteile verfügen.

Diese Schlauchleitungen unterliegen einem Alterungsprozess, weshalb Sie besonders im Hinblick auf die wirkenden Drücke und die Folgen bei einem Versagen regelmäßig geprüft und getauscht werden müssen.

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