Schritt für Schritt zu einer Kultur der Verantwortung

Schaeffler Aerospace erhält Sicherheitspreis "Schlauer Fuchs - Kultur der Prävention" der BGHM; © Schaeffler Aerospace
Ausgezeichnete, kontinuierliche Teamarbeit am Thema Arbeitssicherheit: Die Auszeichnung „Schlauer Fuchs – Kultur der Prävention“ der BGHM geht 2023 an Schaeffler Aerospace in Schweinfurt. Von links nach rechts: Dominik Kiesel, Teamleiter und Arbeitssicherheitsbeauftragter Aerospace, Karl Hönig, Aufsichtsperson der BGHM, Peter Glöckner, Geschäftsführer Schaeffler Aerospace, Valeri Chevalier, Werkleiter Schaeffler Aerospace, Günter Kirschstein, Berater für Arbeitssicherheit. ©Schaeffler Aerospace

BGHM würdigt Schaeffler Aerospace mit Schlauem Fuchs – Kultur der Prävention

Nicht weniger als einen Kulturwandel hatte sich Schaeffler Aerospace Germany vorgenommen. In einer Organisation, in der Arbeitsschutz reine Führungsaufgabe war, sollte eine Kultur der Verantwortung entstehen. In dieser lebt der Arbeitsschutz wesentlich von der Partizipation der Beschäftigten und von deren Bewusstsein für die Bedeutung von sicherem und gesundem Arbeiten. Mit kreativen Konzepten ist das Luft- und Raumfahrtunternehmen der Schaeffler Gruppe diesem Ziel über die Jahre Schritt für Schritt nähergekommen. Dafür ist der Schweinfurter Standort nun mit dem „Schlauen Fuchs – Kultur der Prävention“ der BGHM ausgezeichnet worden. 

Null Unfälle als Ziel

„Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel. Daher streben wir an, dass sich bei uns keine Unfälle ereignen“, berichtet Boris Kemper, Leitender Sicherheitsingenieur bei Schaeffler Aerospace am Hauptstandort Schweinfurt. Um das zu erreichen, hat das Unternehmen ein Sicherheitskonzept mit dem Titel „Sicherheitskultur@Schaeffler“ erstellt und in drei Schritten umgesetzt. Zu dem Konzept gehörten laut Kemper zunächst technische Maßnahmen, die über den geforderten Standard hinausgehen – etwa ein neuer Sicherheitsprozess für eine Schmiedeanlage. Dazu gehört unter anderem, dass ein Industrieroboter an zwei stark hitzebelasteten Arbeitsplätzen die Werkstücke bewegt. Es folgten organisatorische Maßnahmen wie etwa ein Alarmsystem für gehörlose Beschäftigte, das auf optischen Reizen und Vibration basiert. Für diese Maßnahmen ist das Unternehmen bereits zwei Mal mit dem Sicherheitspreis der BGHM ausgezeichnet worden. „Der dritte, wesentliche Schritt hin zum Kulturwandel war es, die Verhaltensprävention zu verbessern“, sagt Kemper. Dafür hat das Unternehmen verschiedene neue Formate auf den Weg gebracht. „Wir wollen hin zu einer echten Kultur der Verantwortung, bei der die Kolleginnen und Kollegen gerne und proaktiv mitmachen“, erklärt Heiko Kernwein, ebenfalls Sicherheitsingenieur bei Schaeffler.

Sensibilisieren, beteiligen und anregen

Gelingen soll das zum Beispiel mit Magnettafeln, die dort stehen, wo Beinahe-Unfälle gemeldet wurden. Auf den Tafeln finden sich Informationen über mögliche Gefahren, die Beschäftigten werden so dafür sensibilisiert. Bei speziellen „Safety-Walks“ werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt an ihrem Arbeitsplatz gefragt, welche Möglichkeiten sie sehen, um die Sicherheitskultur zu optimieren. „Sicherheit im Dialog“ heißt das Format, bei dem jeweils ein Duo aus Führungskräften einen ihm fremden Bereich des Standortes besucht. Dort sprechen beide Personen erst mit dem jeweiligen Teamleiter und dann mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin desselben Teams über die Sicherheitskultur im jeweiligen Bereich. Anschließend beobachtet das Duo die Tätigkeit und berichtet, was ihm auffällt. „Bei diesem Austausch regt der fremde Blick auf einen bestehenden, eingespielten Arbeitsprozess alle Beteiligten dazu an, mögliche Verbesserungen im Betriebsalltag auszumachen. Der Sicherheitsgedanke soll zu etwas Selbstverständlichem werden“, so Kernwein. 
Zu den weiteren Bausteinen der Präventionskultur bei Schaeffler Aerospace gehören monatliche Sicherheits-Checks und vierteljährliche Treffen des Sicherheitsteams, zu dem EHS-Koordinatorinnen und -Koordinatoren, Sicherheitsbeauftragte und der Sicherheitsingenieur gehören. 

Deutlicher Effekt

„Dieses kontinuierliche Engagement trägt Früchte“, lobt Peter Volland, der als Aufsichtsperson bei der BGHM für das Unternehmen zuständig ist. „Die Unfallrate ist in den vergangenen sieben Jahren auf in etwa 1/7 zurückgegangen“. Dieser Erfolg gelang Dank einer Sicherheitskultur, die von der Belegschaft getragen wird.“