Digital zu mehr Arbeitssicherheit und Rückengesundheit

Zwei Schlaue Füchse für Porsche

Beschäftigte der Porsche AG am Hauptstandort Stuttgart und der Porsche Leipzig GmbH haben Innovationen entwickelt und umgesetzt, die Sicherheit und Ergonomie am Arbeitsplatz deutlich verbessern. Dafür erhalten beide Teams nun den Schlauen Fuchs der BGHM. 

Schlauer Fuchs für die Porsche AG; © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGDas Team rund um Benny Iserloth (l.) von der Porsche Leipzig GmbH bekommt den Schlauen Fuchs von Nils Fundus, Aufsichtsperson bei der BGHM, überreicht.
Schlauer Fuchs für die Porsche AG; © Dr. Ing. h.c. F. Porsche AGNils Fundus, Aufsichtsperson bei der BGHM, überreicht den Schlauen Fuchs für „PostureAI“ an Hannah Benz und Lara Menuzzi Sorg von der Porsche AG, Stuttgart.

Über digitale Teamboards zu Arbeitssicherheit kommunizieren

Im Werk der Porsche Leipzig GmbH sind 140 Fertigungsteams im Produktionsbereich tätig. Das Team rund um Benny Iserloth, Leiter der Abteilung Produktionssystem, hat sich daher Gedanken gemacht: Wie können wir die Kolleginnen und Kollegen mit relevanten Informationen direkt vor Ort unterstützen und die Arbeit so insgesamt noch sicherer machen? Gemeinsam mit Christoph Gothe, der Fachkraft für Arbeitssicherheit am Leipziger Standort, machten sie sich daran, jede Gruppe an ihrem jeweiligen Teamplatz mit einem digitalen Teamboard auszustatten, das über einen 65-Zoll-Bildschirm mit Touch-Funktion angezeigt wird und bedienbar ist.

Darüber erhalten die in der Fertigung Beschäftigten auf sie zugeschnittene Informationen zum Beispiel zu Betriebsanweisungen und Gefährdungsbeurteilungen, können auf die interne Lernplattform zugreifen und bleiben so bei arbeitstechnischen und gesundheitsrelevanten Themen auf dem aktuellen Stand. Über den Bildschirmschoner erhalten sie außerdem Push-Benachrichtigungen zum sicheren Umgang mit Arbeitsmitteln, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Die mit Bildern versehenen Inhalte stellen die Dos und Dont´s anschaulich dar und bieten eine Grundlage für Gruppendiskussionen zu Themen der Arbeitssicherheit. „Die Rückmeldungen unserer Kolleginnen und Kollegen zeigen uns, dass die digitalen Teamboards gut angenommen und täglich genutzt werden“, freut sich Iserloth.  

Wie eine KI-gestützte App die Rückengesundheit verbessern kann 

In Stuttgart arbeiten die meisten Kolleginnen und Kollegen hingegen im Büro. Lange sitzende Tätigkeit etwa vor dem Bildschirm kann zu Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen führen, die Konzentrationsfähigkeit verringern und den Stresslevel erhöhen“, berichtet Lara Fernandez Menuzzi, die als Physiotherapeutin am Stuttgarter Stammsitz der Porsche AG tätig ist. Um die Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig zu stärken, hat Menuzzi gemeinsam mit ihrer Kollegin, der Innovationsmanagerin Hannah Benz, eine App mit dem Schwerpunkt Rückengesundheit entwickelt, die Künstliche Intelligenz (KI) verwendet.

Mit „Posture AI“ – zu Deutsch etwa „Körperhaltung KI“ – können Mitarbeitende in wenigen Minuten, zum Beispiel in Pausen, unter physiotherapeutischer Anleitung ein Training durchführen. Dafür muss die App in einem Browser geöffnet und die Kamerafunktion aktiviert werden. Beim Training besteht die Wahl zwischen einer Trainingseinheit, die jederzeit angehalten, lokal gespeichert und später fortgesetzt werden kann, und einer einzelnen zweiminütigen Übung, die per Zufallsprinzip vorgeschlagen wird.

Die App unterstützt auch bei der ergonomischen Einstellung des Arbeitsplatzes. Ist die Einstellung beispielsweise der Tisch- oder der Stuhlhöhe, des Winkels der Sitzfläche oder der Stuhllehne richtig, wird das der Anwenderin beziehungsweise dem Anwender über eine Erfolgsmeldung innerhalb der App kommuniziert. Die anonymisierten Daten werden im nächsten Schritt physiotherapeutisch geprüft. „Dadurch können wir sicherstellen, dass die App unseren Kolleginnen und Kollegen gezielte Hilfestellung bietet und zugleich das Risiko falscher Übungsausführung oder Arbeitsplatzeinstellung minimiert“, so Menuzzi.