Klima

Klimatische Einflüsse gehören zur natürlichen Umwelt des Menschen. Bereits Schwankungen durch Wetterveränderungen haben Einfluss auf das Befinden. Häufig sind Beschwerden über zu hohe oder zu niedrige Raumtemperaturen bei plötzlichem Wetterwechsel, wegen trockener Luft, Schwüle oder Zugluft. Bei technischen Prozessen, z. B. in der Metallurgie, treten Hitzebelastungen und, z. B. bei der Tiefkühllagerung, Kältebelastungen auf.

An jedem Arbeitsplätz und bei allen Tätigkeiten sind klimatische Einwirkungen vorhanden. Das Raumklima oder klimatische Bedingungen bei Tätigkeiten im Freien bestimmen Wohlbefinden, Behaglichkeit und Leistungsfähigkeit bei der Arbeit entscheidend mit. Durch unsachgemäße Reaktion auf Klimaeinwirkungen können sich Gefährdungen für die Sicherheit und die Gesundheit von Mitarbeitern ergeben. Extreme Hitze oder Kälte kann lebensgefährlich sein. Schon übliche Arbeitsbedingungen können zu unangenehmen Empfindungen, gesundheitlichen Beschwerden und zu Erkrankungen führen.

Einflussgrößen

Jeder Klimazustand lässt sich physikalisch durch vier Größen beschreiben:

  • Lufttemperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftgeschwindigkeit
  • Wärmestrahlung

Für die Beurteilung sind darüber hinaus tätigkeitsbezogene Größen von Bedeutung, die auf den Wärmeaustausch einwirken:

  • Energieumsatz
  • Bekleidung
  • Dauer der Einwirkung
  • Akklimatisation

Für die individuelle Empfindung spielen personenbezogene Faktoren eine Rolle:

  • Kondition und Konstitution
  • Gesundheit
  • Alter und Geschlecht
  • Motivation

Klima beurteilen

Nach dem Arbeitsschutzgesetz ist es Aufgabe der Arbeitgeber, die Gefährdungen am Arbeitsplatz zu beurteilen. Dabei sind Einwirkungen aus der Arbeitsumgebung, wie das Klima, einzubeziehen.

Als Einstieg in die Problematik eignet sich die "DGUV Information 215-510: Beurteilung des Raumklimas". Diese beschreibt eine Vorgehensweise zur Beurteilung mit einfachen Mitteln, die in vielen Fällen ohne Messung auskommt.

Praxisnahe Handlungsanleitungen geben auch die "DGUV Information 215-520: Klima im Büro - Antworten auf die häufigsten Fragen", die "DGUV Information 215-540: Klima in Industriehallen - Antworten auf die häufigsten Fragen" sowie die "DGUV Information 215-530: Klima im Fahrzeug - Antworten auf die häufigsten Fragen" aus der DGUV-Schriftenreihe "Gesund und fit im Kleinbetrieb".

Den rechtlichen Rahmen zur Gestaltung von Raumtemperaturen am Arbeitsplatz bildet in Deutschland neben dem Arbeitsschutzgesetz die Arbeitsstättenverordnung. Die Technische Regel "ASR A3.5" konkretisiert die Anforderungen der Verordnung bezüglich einer gesundheitlich zuträglichen Raumtemperatur.

Nationale und internationale Normen beschreiben Verfahren, um die Belastung durch das Raumklima zu ermitteln und zu bewerten. Für einfache Fragen der Gefährdungsbeurteilung bieten die genannten BG-Informationen ausreichende Hilfen. Normen werden nur bei speziellen Fragestellungen benötigt bzw. müssen für eine fachkundige Beratung bekannt sein.

Zur Umsetzung der arbeitsmedizinischen Vorsorge gemäß Verordnung zur Arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) kann die DGUV Empfehlung "Hitzearbeiten" herangezogen werden.

Weiterführende Informationen und Downloads