Arbeitsschutz Kompakt Nr. 123
Mehrseiten-Hobel- und -Fräsmaschinen
© BGHM
1. Vollkapselung
2. Tunnelförmige Verdeckung Ausschubseite
3. Absaugung Werkzeuge
4. Sicherung Werkstückaufgabe
5. Einstellbare Verdeckung der Abrichtwelle
6. Vorschub-/Andruckrollen als Zugriffsschutz
Vor dem Arbeiten:
- Beschäftigungsbeschränkungen einhalten.
- Bedienungsanleitung des Maschinenherstellers beachten.
- Drehrichtungsvorwahl beachten.
- Bei der Werkstückbearbeitung im Gleichlauf ist eine tunnelförmige trennende Schutzeinrichtung in Kombination mit einer Prallwand erforderlich.
- Bei Ausrüstung mit einem Sägeaggregat, z. B. zum Ausschneiden von Glasleisten, Rückschlagsicherung verwenden und Leichtgängigkeit prüfen.
- Beim Einsatz mehrerer Kreissägeblätter auf einer Spindel, z. B. zum Auftrennen von Brettern, die vom Hersteller vorgesehenen Rückschlagsicherungen einsetzen.
- Gegen Scher- und Quetschstellen durch zwangsgeführte Werkstücke sowie gegen möglichen Zugriff zu Fräswerkzeugen tunnelförmige Schutzhaube (2) montieren.
- Bei Einstellarbeiten darauf achten, dass zwischen Druck- und Vorschubrollen und stillstehenden Werkzeugen keine Berührung besteht.
- Geeignete Werkzeuge einsetzen.
- Spindeldrehzahl unter Berücksichtigung der durchzuführenden Bearbeitung und des verwendeten Werkzeugs auswählen.
- Bei Einsatz von Kreissägeblättern keine HSS-Kreissägeblätter verwenden.
- Die verstellbare Verdeckung der Abrichtwelle (5) auf die aktuelle Werkstückbreite einstellen, um den unbeabsichtigten Zugriff zur Abrichtwelle zu verhindern.
- Vertikale Frässpindeln mit Vorschub- und/oder Andruckrollen (6) gegen unbeabsichtigten Zugriff und abfliegende Werkzeugteile sichern.
- Für eine sichere Führung der Werkstücke seitliche Führungen oder Druckschuhe anbringen.
- Verriegelungseinrichtungen an den Schutzhauben der Vollkapselung (1) auf Vollständigkeit und einwandfreie Funktion prüfen.
- Positionsschalter der Pendelklappe (4) an der Werkstückaufgabe auf einwandfreie Funktion prüfen.
- Absauganschlüsse (3) soweit wie möglich als feste Verrohrung ausführen.
Während der Arbeiten:
- Erforderliche Einstellarbeiten nur nach Anwahl der Betriebsart „Einrichten“ durchführen.
- Werkstückvorschub während des Einrichtens bei geöffneter Schutzhaube ausschließlich im Tipp-Betrieb (Befehlseinrichtung ohne Selbsthalt) ermöglichen.
- Reinigungsarbeiten nur bei stillstehenden Fräs- und Hobelspindeln durchführen.
- In der Nähe rotierender Werkzeuge keine Handschuhe tragen.
- Enganliegende Kleidung tragen.
- Sicherheitsschuhe und Gehörschutz benutzen.
- Für ausreichende Beleuchtung sorgen.
- Gefahrenbereiche freihalten.
- Quetsch- und Scherstellen vermeiden (sie können zwischen zwangsgeführten Werkstücken und anderen Maschinen, Gebäudeteilen, Materialstapeln, Anschlussrollenbahnen oder festen Werkstückauflagen entstehen).
- Fußboden im Bewegungsbereich um die Maschine sauber halten.
- Zum Werkzeugwechsel und vor dem Beseitigen von Störungen Maschine gegen unbeabsichtigtes Einschalten sichern.
- Auf rückenschonende Arbeitsweise achten, z. B. höhenverstellbare Rollwagen, Tischverlängerungen etc. verwenden.
- Durch geeignete Holzauswahl Störungen vermeiden.
Nach dem Arbeiten:
- Beim Verlassen des Arbeitsplatzes Maschine ausschalten.
- Maschine und Wirkbereich um die Maschine mit einem Industriestaubsauger reinigen.
- Bei Werkzeugwechsel schnittfeste Handschuhe tragen.
Weitere Informationen:
- DGUV Regel 109-606 Branche „Tischler- und Schreinerhandwerk“
- BG 96.18 „TSM Holzbearbeitungsmaschinen – Handhabung und sicheres Arbeiten“
- FBHM-094: Mehrseiten-Hobel- und -Fräsmaschinen – Sicherer Betrieb von Altmaschinen der Holzbearbeitung gemäß BetrSichV 2015 (Link: DGUV)
- DIN EN 12750:2013-05 „Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschinen − Fräsmaschinen für mehrseitige Bearbeitung“
Stand: 09/2020