Branchen Holz und Metall: Weniger Arbeitsunfälle trotz herausfordernder Zeiten
BGHM-Jahresbericht 2023 mit Überblick zu Statistiken, Angeboten und Leistungen
2023 war für die deutsche Wirtschaft erneut ein herausforderndes Jahr. Das prognostizierte wirtschaftliche Wachstum fiel am Ende aus. Hinzu kam, dass viele Industrien sich wandeln müssen, hin zu noch mehr Digitalisierung, zu grünen Technologien und zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz. All das hatte spürbare Auswirkungen – auch auf die Branchen Holz und Metall.
Kriege und Krisen brachten zusätzlich geopolitischen und gesellschaftlichen Zündstoff mit sich. „Trotz oder gerade wegen dieser Herausforderungen ist es immens wichtig, dass Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz als stabile Werte weit oben auf der Prioritätenliste in Unternehmen stehen“, sagt Christian Heck, Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM).
Tatsächlich gelang es den Holz- und Metallbetrieben in Deutschland, die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 1,8 Prozent auf 123.707 zu senken. Diese und weitere Statistiken sowie einen Überblick über ihre Präventionsangebote und Rehabilitations-Leistungen hat die BGHM in ihrem Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Unter www.bghm.de, Webcode 3080 steht er als Download zur Verfügung.
Prävention leben, Beschäftigte schützen
„Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben in unseren über 250.000 Mitgliedsunternehmen bereits ein hohes Niveau erreicht. Davon konnten sich unsere Aufsichtspersonen bei den von ihnen im Jahr 2023 geleisteten mehr als 61.000 Betriebsbesuchen in über 51.000 Betrieben erneut überzeugen“, so Heck. Die BGHM unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen und die mehr als fünf Millionen Versicherten, die dort beschäftigt sind, dabei, den Arbeitsschutz im Blick zu behalten. Sie profitieren unter anderem von Beratung, Qualifizierung sowie Lern- und Lehrangeboten
Zu den im Berichtsjahr 2023 gestarteten Präventionsangeboten gehören zum Beispiel E-Learnings mit aktiver und damit nachhaltiger Teilnahme etwa zu den Themen Asbest oder zum sicheren Begehen von Dächern. Auch die Forschungsaktivitäten in BGHM-Mitgliedsbetrieben sind ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.
Die Ergebnisse dienen unter anderem dazu, Präventionsmaßnahmen zu entwickeln oder auch das gehäufte Auftreten von Erkrankungen in bestimmten Personengruppen zu klären und Ursachenzusammenhänge aufzudecken. Die Aufsichtspersonen der BGHM kennen die praxisrelevanten Forschungsergebnisse und tragen sie in die Unternehmen. Außerdem fließen sie unter anderem in gesetzliche Regelungen und Normen ein.
Individuelle Rehabilitation für bestmögliche Genesung
Nach einem Arbeits- oder Wegeunfall oder bei einer Berufskrankheit wird ein individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmtes Reha- beziehungsweise Berufskrankheiten-Management in Gang gesetzt. Fast 600 Millionen Euro hat die BGHM im Jahr 2023 beispielsweise für Heilbehandlungen ausgegeben. Ziel ist es, die Gesundheit der Betroffenen so weit wie möglich wiederherzustellen und damit die Teilhabe am Arbeits- und am sozialen Leben zu fördern.
Welche Leistungen hier möglich sind, wird in dem Jahresberichts-Beitrag über Lukas Zaunbrecher deutlich: Nach einem schweren Unfall auf dem Weg zu seinem Ausbildungsbetrieb, den er als 16-Jähriger erleben musste, kämpft er sich zurück ins Leben. Die BGHM unterstützt ihn dabei mit allen geeigneten Mitteln – unter anderem mit einem Hausumbau mit Außenaufzug.
„Schwerpunkt des Handelns in Betrieben als auch bei der BGHM muss die Prävention bleiben. Nur so kann es uns gelingen, auch 2024 den Schutz der Beschäftigten weiter zu verbessern“, so Heck abschließend.