Arbeitsschutz Kompakt Nr. 106
Arbeiten mit der Stichsägemaschine

Vor dem Arbeiten:
- Bedienungsanleitung des Herstellers beachten.
- Zum Werkzeugwechsel und vor dem Beseitigen von Störungen Maschine von der Energiezufuhr trennen (Netzstecker ziehen oder Akku abziehen).
- Sichere Werkstückauflage in ergonomischer Arbeitshöhe einrichten.
- Werkstück gegen Verschieben sichern.
- Für Material und Arbeitsgang geeignetes Sägeblatt auswählen.
- Sägeblattlänge und Schnitttiefe so wählen, dass das Sägeblatt in jedem Fall das zu bearbeitende Material durchtrennt.
- Sägeblatt auf festen Sitz prüfen.
- Geeignete Hubzahl (5) auswählen.
- Passenden Pendelhub (3) entsprechend dem zu bearbeitendem Material, dem gewünschten Sägefortschritt und der Schnittqualität auswählen.
- Möglichst mit abgesaugter Maschine arbeiten. An Entstauber (EOB) (mind. Filterklasse M) anschließen.
- Persönliche Schutzausrüstung wie enganliegende Kleidung, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe und bei Bedarf Atemschutz und Schutzbrille tragen.
Während des Arbeitens:
- Material sicher fixieren.
- Kabel und Absaugschlauch so führen, dass der Sägevorgang nicht behindert wird.
- Vor Materialkontakt Stichsäge einschalten.
- Auf Vorschubgeschwindigkeit achten und seitliches Verkanten vermeiden (Verbiegen und Heißlaufen des Sägeblatts).
- Bei engen Radien oder Ausschnitten sind zusätzliche Entlastungsschnitte sinnvoll (Abb.1).
- Tauchschnitte vermeiden, wenn möglich immer vorbohren (Abb. 2).
Nach dem Arbeiten:
- Vor Ablegen der Maschine Stillstand des Sägeblatts abwarten.
- Stumpfe, verbogene und überhitzte Sägeblätter entsorgen.
Besondere Arbeitsgänge:
Ausschnitte sägen
- Bohrung setzen, Durchmesser so wählen, dass das eingefädelte Sägeblatt kontaktfrei anlaufen kann (Abb. 2).
Sägen von engen Radien
- Beim Sägen von engen Radien Entlastungsschnitte vornehmen (Abb. 1), Verbiegen und ein Überhitzen der Sägeblätter vermeiden.
Kreise sägen mit der Zirkeleinrichtung
- Werkstück und Abschnitt sicher fixieren, um das Verklemmen des Sägeblatts im Sägeschnitt zu verhindern (Abb. 3).
Baustellenbetrieb:
Die Energieversorgung darf nur aus geeigneten Speisepunkten erfolgen:
- Baustromverteilung mit Fehlerstromschutzeinrichtung RCD (früher FI)
- Kleinstbaustromverteiler mit Fehlerstromverteilerschutzeinrichtung RCD
- Schnurzwischengeräte mit Fehlerstromschutzeinrichtung PRCD-S
- Besondere, den Bauarbeiten zugeordnete geprüfte und gekennzeichnete Steckdosen mit RCD (z. B. durch den Bauherrn/die Bauherrin)
Weitere Informationen:
- DGUV Regel 109-606 „Branche Tischler- und Schreinerhandwerk“
- DGUV Information 209-084 „Industriestaubsauger und Entstauber“
- BG 96.2 „Check für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Schreinereien/Tischlereien“
- BG 96.18 „TSM Holzbearbeitungsmaschinen – Handhabung und sicheres Arbeiten“
Hier können Sie die Arbeitsschutz Kompakt Nr. 106 - Arbeiten mit der Stichsägemaschine als PDF herunterladen.
Stand: 02/2020