Einlegearbeit an einer automatisierten Schweißstrecke

Beschreibung, Problem und Lösung

Arbeitsaufgabe ist das Einlegen von Teilen an einer Schweißanlage. Erhöhte Anforderungen erkannt:

Durch nähere Anordnung der Greifstelle sowie ein Podest kann die Tätigkeit von allen Beschäftigten ergonomischer sowohl im Stehen als auch im Sitzen ausgeführt werden.

Prozess der Lösungsfindung

Durch die betriebliche Arbeitsvorbereitung wurde dieser Arbeitsplatz unter Beteiligung der dort Beschäftigten, der Arbeitssicherheit und den Produktions- und Qualitätsverantwortlichen geplant.

Greifreichweiten sollten durch Verlegung der Zuführungen nach vorn verringert werden. Durch eine Höhenverstellung sollten die Schulter-Arm-Hand Haltungen im gesamten Einlegeprozess bei Bedienung im Sitzen und Stehen optimiert werden.

Die Zuführungen wurden nach Aufnahmen von Maßen in den betriebsinternen Werkstätten vorgerichtet und dann innerhalb weniger Stunden die Anlage umgebaut. 

Eine Höhenverstellung der Anlage wäre mit erheblichen Kosten verbunden. Recherchen in Abstimmung mit den genannten Akteuren führten zu dem Lösungsansatz einer höhenverstellbaren Plattform. Diese Scherenhub-Plattform (Zukaufteil) wurde in den Boden der Anlage integriert und das Bedienelement für die individuelle Einstellung im Greifraum angebracht. Die Plattform hat ein Sicherheitsgeländer im Rücken der Beschäftigten und verfügt über Abschaltleisten, um Quetschgefahren auszuschließen. Die Fläche lässt weiterhin das Arbeiten im Wechsel zwischen Sitzen und Stehen zu. Die Plattformfläche bietet genügend Platz für die stehend arbeitende Person und den Arbeitsstuhl, der also nicht heruntergehoben werden muss. 

Die Erfahrungen der Umgestaltungen wurden für eine Fortentwicklung genutzt: bei einem weiteren Platz wurde die zentrale Arbeitsfläche schmaler ausgeführt und die Zuführung entsprechend verlängert. An der Zuführung wurde eine Abkantung des Blechs eingearbeitet. Die Unterarme können auf diesem Teil des Blechs abgelegt werden. Durch die glatte Oberfläche des Blechs kann der Unterarm darauf fast widerstandsfrei gleiten. 

Anregungen der Beschäftigten während der Umbauphase wurden berücksichtigt. 

Erfolg

Die Bewegungsabläufe sind nach dem Umbau so, dass die Arme und Hände in einer nahezu gleichbleibenden Arbeitshöhe agieren. Die Arme bleiben zumeist körpernah. Dies ist besonders bei dem Folgeumbau der Fall. Die Höhenverstellung über die Plattform ermöglicht auch kleineren Personen die Nutzung dieser Vorteile, wenn sie im Wechsel auch stehend arbeiten.

Alle Änderungen in ihrem Zusammenwirken erbringen neben günstigeren Grundkörperhaltungen deutliche Entlastungen des Schulter-Arm-Hand Systems. Bessere Armhaltungen bewirken eine deutliche Minderung von Belastungen aus Strecken und Beugen in den Handgelenken.

Die schon zuvor geübte Rotation vom Einlegen zu einer Prüfung der gefertigten Bauteile führt weiterhin zu einem Belastungswechsel in der Arbeitsschicht. 

Die Beschäftigten sind mit der Neugestaltung und ihrer Einbeziehung in den Umbauprozess sehr zufrieden.

Artikel/Quelle:

Beratung, Ralf Schulz, BGHM