Der Sicherheitspreis der Berufsgenossenschaft Holz und Metall

Sicherheitspreis für zwei praxiserprobte Innovationen

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Schlauer Fuchs der BGHM geht ans BMW Werk München

Für gleich zwei clevere Lösungen, die die Arbeit sicherer und gesünder machen, erhält das BMW Werk München den Schlauen Fuchs – den Sicherheitspreis der BGHM. Die „Aufnahme Sitzmechanik“ sorgt dafür, dass Autositze bei der Fertigung sicher in ihrer Aufnahme bleiben.

Die „Hebehilfe Gepäckraumwanne“ ist ein kleines ergonomisches Wunder: Sie macht die Haltung für die Beschäftigten nicht nur leichter, sondern reduziert das Gewicht der einzubauenden Wanne von 8 auf 1,5 Kilogramm. Martin Mäurer ist Leiter Arbeitssicherheit, Ergonomie Werk München, Umweltschutz Standort München. Im Interview erklärt er, was genau hinter den zwei Lösungen steckt.

BGHM: Wie kam es zu den Ideen für die mit dem Schlauen Fuchs ausgezeichneten Projekte: die Hebehilfe und die Sitzaufnahme? 

Mäurer: Wir bei BMW legen großen Wert auf ein gutes Ideenmanagement, besonders im Bereich der Arbeitssicherheit: Wir möchten wissen, wo die Beschäftigten Verbesserungspotenzial sehen. Aus diesem Grund wird im BMW Werk München jährlich intern ein Innovationspreis für erfolgreich in die Praxis umgesetzte Projekte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit vergeben. 2021 belegte das Projekt „Aufnahme Sitzmechanik“ den zweiten Platz, das Projekt „Hebehilfe Gepäckraumwanne“ war auf dem ersten Platz. Die Preisträger unserer internen Auszeichnung wurden in einem Jurytreffen, an dem auch die BGHM beteiligt ist, ausgewählt. So kam die Idee auf, dass wir uns damit auch für den Sicherheitspreis der BGHM bewerben könnten. 

BGHM: Wofür wird die Hebehilfe für die Gepäckraumwanne genau eingesetzt und welche Verbesserungen bietet sie für den Arbeitsschutz? 

Mäurer: Mit der Hebehilfe entnehmen die Beschäftigten die Gepäckraumwanne, die stattliche 8 Kilogramm wiegt, aus dem Warenträger. Ergonomisch vorteilhaft ist, dass die Rumpfbeugung und der Kraftaufwand für den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin wesentlich geringer sind als bei der Entnahme per Hand. Zum anderen kann das Bauteil nicht mehr herunterfallen und dabei jemanden verletzen. Die Hebehilfe verbessert also die Ergonomie und die Arbeitssicherheit.

BGHM: Inwiefern verbessert die veränderte Mechanik in der Sitzfertigung den Arbeitsschutz? 

Mäurer: In der Sitzfertigung wird der Autositz für die Montage auf einem Haltesystem fixiert. Bei der Verriegelung kam es vor, dass sich der Sitz löste, was zu Prellungen und zu Schnittverletzungen führen konnte. Wir konnten diese Gefährdung beseitigen, indem wir den Haltebügel um einen Höcker ergänzt haben. Dank des Höckers kann sich bei der Sitzfertigung nun nichts mehr lösen.

BGHM: Kommen die Innovationen nun regelmäßig zum Einsatz – und profitieren auch andere Werke von BMW davon?

Mäurer: Die Hebehilfe für die Gepäckraumwanne ist täglich im BMW Werk München im Einsatz. Weitere Werke prüfen derzeit, ob diese Lösung auch in ihren Arbeitsprozess passt. Die „Aufnahme Sitzmechanik“ spielt nur im BMW Werk München eine Rolle, da andere Werke keine Sitze fertigen.

BGHM: Wie fällt das Feedback der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die mit den zwei Innovationen im Alltag arbeiten?

Mäurer: Das Feedback der Beschäftigten ist durchweg positiv. Die Freude über noch sicherere Arbeitsbedingungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Ergonomie ist groß. Natürlich hat die wertschätzende Auszeichnung dieser Ideen – sowohl intern bei BMW als auch jetzt durch die BGHM mit dem Schlauen Fuchs – eine große Aufmerksamkeit innerhalb der Belegschaft hervorgerufen. Das steigert sicherlich die Motivation bei den Beschäftigten, ihre Ideen für mehr Arbeitssicherheit einzubringen.
BGHM: Vielen Dank für das Gespräch!