Der Sicherheitspreis der Berufsgenossenschaft Holz und Metall

Arbeitsschutz erleben

Preisübergabe bei Mercedes-Benz in Sindelfingen
Dr. Ingo Hartel (Leiter der Abteilung für Arbeitssicherheit und Umweltschutzmanagement), Bernd Müller (Aufsichtsperson der BGHM), Michael Bauer (Werkleiter Sindelfingen), Elena Obländer sowie vorne auf dem Gabelstapler-Simulator Frank Ellenberger (beide Beschäftigte in der Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutzmanagement)

BGHM zeichnet Mercedes-Benz für interaktives Schulungskonzept mit dem Schlauen Fuchs aus

Sindelfingen/Mainz (BGHM). Arbeitsschutz nicht als lästige Pflicht, sondern aus Überzeugung. Damit dies gelingt, vermitteln die Sicherheitsfachkräfte von Mercedes-Benz am Standort Sindelfingen die Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz spielerisch in der sogenannten „Sicher Werkstatt“: Im Rahmen von Schulungen können die Beschäftigten auf einem vielseitigen Erlebnisparcours verschiedene Arbeitsschutz-Situationen nachempfinden und praktisch selbst erleben. Für dieses Projekt verleiht die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) dem Automobilhersteller den Schlauen Fuchs, eine Auszeichnung für vorbildliche Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Eine interaktive Erlebniswelt

„Das Tolle an der Sicher Werkstatt ist der interaktive Aspekt“, sagt BGHM-Aufsichtsperson Bernd Müller. „Dazu gehört, dass die Beschäftigten die verschiedenen Inhalte selbst erfassen und im wahrsten Sinne des Wortes auch erschnuppern können.“ An insgesamt 20 unterschiedlichen Erlebnisstationen können die Beschäftigten Arbeitsschutz erleben: Mit Hilfe einer Geruchssimulation prüft man sich selbst, ob man etwaige giftige Gefahrenquellen per Geruch wahrnehmen kann. Eine Gabelstaplersimulation mit VR-Brille lässt Beschäftigte das eingeschränkte Sichtfeld von Gabelstaplerfahrerinnen und -fahrern besser verstehen, sodass in der Folge bewusster mit der Situation umgegangen wird.
„Bestimmte Arbeitsunfälle sind vermeidbar, wenn wir unser persönliches Verhalten ändern. Das heißt: sicherer machen“, sagt Dr. Ingo Hartel, Leiter der Abteilung für Arbeits- und Umweltschutzmanagement bei Mercedes-Benz am Standort Sindelfingen, über die Motivation für die „Sicher Werkstatt“. „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das geht, aber es ist nicht einfach. Wie es gehen kann, vermitteln wir den Beschäftigten in der ‚Sicher Werkstatt‘. Hier wird Arbeitssicherheit zu einem nachhaltigen und sehr persönlichen Erlebnis.“

Verschiedene Formate

Bei den Schulungen in der „Sicher Werkstatt“ handelt es sich grundsätzlich um ein freiwilliges Angebot an die Beschäftigten inklusive Führungskräfte. Neben einem Grundsatz-Format, der Kompakt-Schulung, und einem auf individuelle Schwerpunkte ausgerichteten Format gibt es auch eine Schulung speziell für die Handhabung von PSA. Für neue Auszubildende ist die Kompakt-Schulung verpflichtend: dazu gehört unter anderem, dass diese den sogenannten Handyparcours einmal durchlaufen. Dieser zeigt auf, wie stark der Blick aufs Smartphone ablenken kann und wie gefährlich das ist.
Seit der offiziellen Eröffnung der „Sicher Werkstatt“ im November 2019 haben insgesamt etwa 3.000 Beschäftigte an rund 200 Veranstaltungen in der „Sicher Werkstatt“ teilgenommen. Im Zuge der Corona-Krise wurde das Programm nach vorübergehender Umstellung auf Online-Formate mit einem umfangreichen Hygienekonzept wiederaufgenommen.